Breimanns Blog

Chin. Federmohn

Macleaya cordata – eine widersprüchliche Schönheit

26.08.2025
Chin. Federmohn

Großartig und gefährlich zugleich

Der chinesische Federmohn, Macleaya cordata, ist eine Pflanze voller Gegensätze. Auf den ersten Blick beeindruckt er mit seinen graugrünen, fast ornamentalen Blättern und den hohen, zarten Rispen, die im Sommer bis zu drei Meter in den Himmel ragen können. Einmal gesehen, vergisst man ihn nicht – er verleiht jedem Ort eine fast architektonische Tiefe.

Auch sein Saft ist bemerkenswert: leuchtend orange, früher in China als Färbemittel genutzt – und hochgiftig. Alkaloide machen die Pflanze für Mensch und Tier problematisch.

Seine Schönheit hat also ihre Tücken. Und hier kommt die größte: Der chinesische Federmohn bildet kräftige Rhizome, die sich ungebremst ausbreiten. Wer ihn in ein Staudenbeet setzt, merkt schnell, dass er nicht zu bändigen ist. Um ihn loszuwerden, muss man ihn wirklich bis zum letzten Fitzelchen entfernen.

Ich habe den Fehler gemacht, ihn in meinen Gravel Garden zu pflanzen. Natürlich wusste ich um seine Wucherkraft – aber ich wollte die schönen Schnittblumen, die er auch liefert. Nun habe ich den Salat und werde ihn im Herbst bis zum letzten Wurzelrest in meiner Mixed-Border auskoffern müssen.

Wo er glänzen darf

So widersprüchlich er ist – am richtigen Ort wird Macleaya cordata zur Zierde. Vor Backsteinmauern, in weitläufigen Parks oder großen Anlagen entfaltet er seine Kraft, ohne andere Pflanzen zu verdrängen. Dort darf er wachsen, dort darf er wuchern, dort wird er zur imposanten Erscheinung.

Für kleine Beete ist er die Pest. Für großzügige Räume aber eine Pflanze, die alles andere überstrahlt.

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